Krabbelstube

Grundgedanke

Das Erziehungskonzept der Freien Schule Frankfurt (FSF) beruht auf dem Prinzip der Selbstregulierung der kindlichen Bedürfnisse, d. h. das Kind soll in jedem Alter und auf allen Lebensgebieten (wie Essen, Schlafen, Sozialverhalten, Spielen usw.) seine Bedürfnisse frei äußern und selbst regulieren können. Für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse brauchen die Kinder die Hilfe von Erwachsenen. Ziel unserer Pädagogik ist es daher, die Kinder von Anfang an in ihren Äußerungen und ihren eigenen Aktivitäten zu unterstützen.

Tagesstruktur und individuelle Bedürfnisse

Jedes Kind hat ganz eigene Bedürfnisse, etwa in Bezug auf seine Schlaf- oder Essenszeiten, Nähe zu Bezugspersonen, Spiel- und Ruhephasen. Es äußert diese Bedürfnisse von Anfang an, auch wenn es noch nicht sprechen kann. Es kann sich zum Beispiel die Augen reiben, Bilderbücher holen oder einen Erwachsenen an der Hand zum Sandkasten ziehen. Die Raumstruktur der FSF Ronneburgstraße und die pädagogischen Angebote berücksichtigen die unterschiedlichen Rhythmen und Interessen der Kinder, so dass es zum Beispiel oft vorkommt, dass einige Kinder schlafen, während andere spielen.

Zusätzliche wiederkehrende Abläufe bzw. verlässliche Rituale erleichtern den kleinen Kindern die Orientierung in einer Kindereinrichtung und geben Sicherheit. Die Kinder erinnern sich an schon einmal Erlebtes und können in der FSF auch von sich aus dabei mitmachen.

Pflege und Versorgung

Die Grundhaltung der FSF, jedem Kind mit Respekt gegenüber zu treten, äußert sich auch bei pflegerischen Tätigkeiten. Bei uns können die Kinder z. B. über Zeit, Ort und Dauer des Wickelns oder Essens mitbestimmen. So können sie Selbstbewusstsein entwickeln, das sich später in anderen Formen der Mitbestimmung, z. B. bei der Tagesplanung, fortsetzt.

Spielen, Lernen und Sinneserfahrungen

Kinder nehmen die Welt um sich herum mit allen Sinnen wahr. Hierdurch lernen sie sich selbst und ihre Umgebung unmittelbar kennen. Dies zu ermöglichen und zu unterstützen ist ein wichtiger Baustein in der FSF. So besteht bei uns zum Beispiel die Möglichkeit, dass die Kinder barfuß laufen, ausgiebig mit Wasser experimentieren oder ihr Essen in aller Ruhe mit den Fingern be-greifen, um so Wissen und Alltagskompetenzen zu entwickeln.

Soziales Lernen

Die Kinder können in der FSF auch Streitereien und Konflikte miteinander austragen. Die Bezugspersonen begleiten das und geben den Kindern den nötigen Schutz. Sie unterstützen sie dabei, ihre Anliegen zu zeigen und zu verbalisieren, sowie Einfühlung in die Anliegen des anderen Kindes zu entwickeln.

Rolle der Bezugspersonen: Geborgenheit und Respekt

Die Bezugspersonen sind Begleiter/innen und Anwälte/innen der Kinder. Sie beobachten und beraten die Kinder, spüren deren Interessen auf und bereiten Angebote vor, die diese Interessen berühren. Zwischen Elternhaus und FSF besteht ein intensiver Austausch, um das Kind von der Eingewöhnung an bestmöglich zu unterstützen. Beim Bringen und Abholen räumen die Bezugspersonen ausreichend Zeit für "Übergangsgespräche" ein, so dass das Kind bestmöglich in den Tag begleitet bzw. nachmittags wieder von den Eltern aufgenommen werden kann.

Organisatorisches

Aufgrund ihres besonderen pädagogischen Konzepts nimmt die FSF Kinder aus dem gesamten Frankfurter Stadtgebiet auf. Für Kinder bis drei Jahre bietet die FSF Teilzeitplätze von montags bis freitags bis 14.30 Uhr an, Kinder ab drei Jahren bleiben den ganzen Tag.